Wir haben einen Kunden, der als Maillösung den David in der Version 10 im Einsatz hat. Dieser Kunde hatte das Problem, das der Tobit-Client träge und langsam war. Grund war eine ziemlich starke CPU-Belastung durch die Datei “sl.exe”.
Nach einer Recherche im Internet habe ich mehrere Foren gefunden, in denen Benutzer oder Admins das gleiche Problem hatten bzw. haben. Die Lösung war in den meisten Fällen:
– Löschen/Verschieben der Dateien im Ordner D:\David\Archive\SYSTEM\DAVID\Errlog
In diesem Ordner sind eine oder zwei .dat-Dateien und ziemlich viele .001-Dateien. In diesen Dateien stehen Fehlermeldungen, und je nach Anzahl der Fehler pro Tag wird die Anzahl der Dateien immer größer. In meinem Fall waren es 110.000 Dateien von jeweils 1KB Größe. Nach einem Stop der Dienste, einem Verschieben der Dateien (~35 min) und einem erneuten Start lief der Dienst mit ca. 2 % CPU-Auslastung.
Durch das Löschen der Error-Logs dachte ich wäre das Problem gelöst, allerdings lief die “sl.exe” am nächsten Tag wieder mit knapp 100 % Auslastung. Ich habe dann ein bisschen weiter recherchiert und bin auf mehrere Foreneinträge getroffen, in denen geraten wurde die Datei “sl.exe” mit dem Parameter “-console” aufzurufen und dann irgendwas mit ALT+1 oder ALT+3 aufzurufen. Das war mir dann ein bisschen zu vage, vor allem da ich keine Beschreibung der Funktionen gefunden habe. Nach einiger Zeit bin ich dann auf dieses Dokument gestoßen, in dem genau erklärt wurde welche Befehle ich aufrufen muss und was diese Befehle bewirken.
Nach dem Aufruf des Befehls
“D:\David\CODE\sl.exe” -console
habe ich genau das Fenster bekommen, was auch in der PDF-Datei abgebildet ist. Nach der Eingabe von
ALT+3
ist in der Konsole ein “Fenster” aufgegangen, in dem mir der aktuelle Status der Bereinigung angezeigt wurde. Diese befand sich im Leerlauf. Mit der Eingabe von
ALT+1
erschien die Frage, ob man einem “Purge” der Daten zustimmt. Sobald man diese Abfrage mit
Ja
zustimmt, zeigt das Status-Fenster den Status “deleting files” und rattert das komplette Archiv durch. Das Programm durchläuft alle Archive aller Benutzer, und zeigte nach knapp 5 Minuten den Status “finished” mit einer Übersicht der Anzahl der gelöschten Dateien und der Größe der Dateien (In meinem Fall 1,3 GB).
Ein kurzer Blick in den Tobit-Client eines Benutzers zeigte mir, das die Email noch da waren (puuh :) ). Meine Vermutung war, das die automatische Bereinigung nachts um 4 gegen einen Fehler gelaufen ist und dadurch die hohe Last erzeugt hat. Ich habe dann den Zeitpunkt der Bereinigung auf die nächste volle Stunde gestellt und den Process Explorer im Auge behalten. Kurz nach 18 Uhr stieg die CPU-Last der “sl.exe” an, pendelte ein paar Minuten zwischen 50 und 100% und sank dann abrupt wieder auf 0%.
Heute morgen wurde ich am Telefon von unserem Kunden empfangen mit der Frage was ich gemacht habe, das Tobit wäre so schnell heute. Schöner Tagesanfang ;)
Toller Beitrag, den hätte ich mal eher lesen sollen ;-)
Wir mussten auch immer morgen den Servicelayer neu starten, damit der Server nicht komplett in die Knie geht.
Jetzt haben wir eine neue Version von David auf Windows Server 2008 und da besteht das Problem nicht.