Ich hatte das Problem, das ein virtueller Windows Small Business 2003 Server knapp eine Stunde für den Shutdown- und knapp zwei Stunden für den Boot-Vorgang (inkl. Login) brauchte. Geändert wurde auf den ersten Blick hin nichts an dem System, in der Umgebung herum allerdings eine Menge, was aber irgendwie nicht direkt mit dem SBS2003 in Verbindung zu bringen war. Ich habe mich dann auf die Suche nach dem Problem gemacht und ein wenig recherchiert, hier mein Lösungsweg:
Als erstes habe ich den SBS2003 heruntergefahren und einen Export gemacht, um eine Sicherung in der Hand zu halten. Als nächstes habe ich den SBS2003 im abgesicherten Modus gestartet, um nur das nötigste an Diensten zu haben, um so der Performance-Bremse evtl. aus dem Weg zu gehen. Das hat auch geklappt, der Server war innerhalb weniger Minuten völlständig gestartet. Im Eventlog habe ich dann diverse Meldungen gefunden, Quelle waren die Exchange-Dienste. Ich habe dann die Exchange-Dienste auf manuell gesetzt und den Server erneut gestartet, diesmal allerdings ohne den abgesicherten Modus. Dieser Bootvorgang funktionierte ebenfalls in der gewohnten Geschwindigkeit. Somit waren die Exchange-Dienste irgendwie als die Schuldigen identifiziert. Ich habe dann im Eventlog unter “Verzeichnisdienst” ziemlich viele Fehler gefunden, die meisten davon waren
- Ereignis 2087 – NTDS Replikation
- Ereignis 1168 – NTDS General
- Ereignis 1238 – NTDS Replikation
- Ereignis 1913 – NTDS Backup
- Ereignis 1308 – NTDS KCC
Durch Google bin ich auf die folgende Seite gestoßen:
Das Problem war in meinem Fall, das auf dem SBS in den TCP/IP-Einstellungen als DNS-Server nur der SBS2003 selbst und ein Internet-DNS-Server eingetragen war, und so scheinbar keine vernünftige Namensauflösung funktionierte. Nach ändern der Werte auf die internen DNS-Server erschienen die folgenden Meldungen im Eventlog:
Die Active Directory-Replizierung funktionierte also wieder, allerdings ließen sich die Exchange-Dienste immer noch nicht starten. Im Eventlog tauchten die folgenden Fehlermeldungen auf:
Diese Meldung machte mich ein wenig stutzig, an den Gruppen-Zugehörigkeiten hatte sich nichts geändert. Nach einer Suche nach der Event-ID bin ich auf den folgenden Beitrag gestoßen:
Im Abschnitt “Cause” wird erwähnt, das das Computer-Konto des Exchange 2003 Servers in den Gruppen “Exchange Enterprise Servers”, “Exchange Servers” und “Exchange Domain Servers” sein muss, AUSSERDEM muss sichergestellt sein, das diese Gruppen in dem Standard-Container “Users” liegen.
If these groups are not in the default Users container, the System Attendant service determines that the groups do not exist. Therefore, if these groups are not in the Users container when you start the System Attendant service, the service does not start.
Dies war in der Umgebung nicht der Fall, der komplette Inhalt des Containers “Users” wurde verschoben in andere OUs. Nach dem Zurück-Verschieben der beiden Gruppen “Exchange Domain Server” und “Exchange Enterprise Servers” und einem Neustart des SBS2003 funktionierte auch der Start der Exchange-Dienste wieder problemlos.
Eigentlich sieht man ja auch, das man die Gruppen nicht löschen oder umbenennen oder verschieben darf… :)
Internet DNS Server sind in AD DS Umgebungen in den TCP/IP IMMER falsch. Das führt nahezu zwangsläufig zu den beschriebenen Problemen und gehört zum AD DS 1×1!